Tobias Radloff hat mit seinem Science-Fiction-Thriller „Schwarzspeicher“ ein Szenario vorgelegt, dass in vieler Hinsicht bereits Realität ist. Die Chips, die die Figuren in seinem Roman unter der Haut tragen, kennt er aus einem Club auf Ibiza. Dort können Gäste per Chip bezahlen, nehmen aber auch billigend in Kauf, dass Daten über ihre Trinkgewohnheiten auf immer gespeichert werden können. (Vielleicht eine dankbare Quelle der bunten Blätter bei trunksüchtigen A-Politikern. Ansonsten: So what?) Der studierte Informatiker und Philosoph berichtet in seinem Interview über die Grenzen des Datenschutzes und darüber, wie sich für ein Projekt, an dem er einst mitarbeitete, sogar das FBI interessiert zeigte.

Interview Lounge unterstützen und Buch bei Osiander bestellen

Verlagstext: Der Roman beschreibt das Martyrium von Meph, einem sorglosen Netzbewohner, der in einem Internetcafé wohnt und sein Leben als Livestream ins Netz stellt. Plötzlich bekommt er es mit dem IKM zu tun, das nach einem verheerenden Terroranschlag geschaffen wurde und Sicherheit durch unbeschränkten Zugriff auf sämtliche Daten verspricht. Als Meph ins Visier des IKM gerät, beginnt eine rasante Jagd durch eine Stadt, in der jede Bewegung aufgezeichnet und jedes Gesicht überprüft wird. Während Meph immer verzweifelter um sein Leben und seine Freiheit kämpft, kommt er dem größten aller Geheimnisse immer näher: Wer ist dieser Ephraim wirklich, dem es gelungen ist, ein ganzes Land in Angst und Schrecken zu bomben? Schwarzspeicher ein packender Thriller über Deutschland in der nahen Zukunft und das Ende aller Geheimnisse und jeglicher Privatsphäre.

Buchtipp von Tobias Radloff: „1984“ von George Orwell und „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury

Tobias Radloff: Schwarzspeicher. Eyfalia Publishing 2011. 368 Seiten. 9,99 Euro.