wir haben raketen geangelt, karen köhler, hanser verlag, interview lounge, britta behrendt, kerstin carlstedtWer nach Amsterdam fährt, um zur Ruhe zu kommen, muss ein aufregendes Leben führen. Karen Köhlers Erstling „Wir haben Raketen geangelt“ hat viel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen – und die Anfragen für Interviews und Lesungen reißen einfach nicht ab. Dabei schreibt Karen Köhler auch fürs Theater und Kino, steht selbst auf der Bühne und macht tausend andere Dinge. Selbst der Buchumschlag mit wilden Tieren ist von ihr. Alltag ist nicht einfach, sagt sie, besonders nicht für die Hauptpersonen ihrer Erzählungen. Das sind junge Frauen, die auf einer Tour durch das Death Valley einem echten Indianer begegnen oder beschließen, auf einem Hochsitz im Wald an gebrochenem Herzen zu sterben. Cool und doch zerbrechlich, fast wie Karen Köhler selbst, die Britta Behrendt in der Wohnung für „Writers in Residence“ am Spui in Amsterdam empfing.

Verlagstext: Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben.

Lesung von Karen Köhler

Buch-Tipp von Karen Köhler: „Das große Heft“ von Agota Kristof (Übersetzung: Eva Moldenhauer) und „Das achte Leben (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili

Karen Köhler: Wir haben Raketen geangelt. Erzählungen. Hanser Verlag. 240 Seiten. 19,90 Euro

Rezension

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