Vor sieben Jahren zog es Hilal Sezgin von der Großstadt aufs Land. Seither ist die Tierschützerin und – inzwischen – Veganerin noch näher an einem ihrer Lebensthemen dran: Ist es moralisch vertretbar, Tiere auf engstem Raum zu halten, ihnen ein qualvolles Leben zu bereiten und sie zu töten, weil wir sie essen wollen? Dürfen wir so mit Lebewesen umgehen, die uns ausgeliefert sind? Die Antworten sind unbequem und viele mögen sie für zu radikal halten. Im „Interview Lounge“-Gespräch fässt die studierte Philosophin die wichtigsten Erkenntnisse ihrer Recherchen für ihr Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit“ zusammen.
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Verlagstext: Tierquälerei ist schwer erträglich. Trotzdem lassen wir es stillschweigend zu, dass unzählige Tiere in Versuchslaboren gequält und in Mastställen und Schlachthöfen angeblich „artgerecht“ misshandelt werden, weil wir uns ein Leben ohne „tierische Produkte“ nicht vorstellen können. Wem dieser Widerspruch keine Ruhe lässt, der sollte Hilal Sezgins Augen öffnendes Buch lesen. Sie geht der Frage nach, ob wir Tiere im medizinischen Interesse malträtieren und ob wir sie einsperren, töten und essen dürfen. In einer lebhaften Auseinandersetzung mit anderen (tier-)ethischen Positionen plädiert sie dafür, Tiere als Individuen mit eigenen Rechten anzuerkennen – auch in unserem eigenen Interesse. Am Ende dieser engagierten Tierethik steht die Vision einer Menschheit, die sich die Erde gerecht mit anderen Tieren teilen kann. Eine fulminant geschriebene Einladung zum Umdenken, der man sich nur schwer entziehen kann.
Hilal Sezgin im Video-Gespräch
Buch-Tipp von Hilal Sezgin: „Zoopolis. Eine politische Theorie der Tierrechte“ von Sue Donaldson und Will Kymlicka (Suhrkamp 2013) Übersetzung: Joachim Schulte
Hilal Sezgin: Artgerecht ist nur die Freiheit. Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen. C.H.Beck 2014. 304 Seiten. 16,95 Euro.
Homepage von Hilal Sezgin