Eigentlich sollte es nur ein ruhiges und trockenes Plätzchen in der Nachbarschaft sein. Der tagsüber verwaiste Spielplatz am Kaiser-Friedrich-Ufer in Hamburg-Eimsbüttel schien ideal. Was uns bei der Auswahl entgangen war und was Autor Stefan Beuse aber sofort auffiel: Dieser heute so lauschige Ort ist auch der „Platz der Bücherverbrennung“. Über Bücher reden, wo Bücher verbrannt wurden? Das muss erlaubt sein, denn manchmal bei schönem Wetter kann es sein, dass der Ingeborg-Bachmann-Preisträger zum Schreiben hierherkommt. Im Interview spricht Beuse über seinen Radikalschlag, wie er seinen Roman „Alles was du siehst“ von 700 auf 175 Seiten kürzte, über seine Abneigung gegenüber Krimis und über einsame, verschlossene Hütten im Wald.

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Verlagstext: Ein Ghostwriter und Biograf reist in ein US-Amerikanisches Universitätsstädtchen, um die Geschichte eines Mannes aufzuschreiben, von dem er bislang kaum mehr kennt als ein verschwommenes Foto. Sein vermeintlicher Auftraggeber entzieht sich ihm, doch die Menschen in dem Haus, in dem er untergebracht ist, behandeln ihn als einen der Ihren. Sie verhalten sich ebenso rätselhaft wie Ned, ein junger Mann, der heimlich ein Mädchen beobachtet, zu dem er sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt. Er kündigt seinen Job und widmet seine Tage fortan nur noch der Erforschung ihres Lebens. Bis er entdeckt wird und in Gefahr gerät.

Stefan Beuse liest aus „Alles was du siehst“.

Buchtipp von Stefan Beuse: „Der Übergang“ von Justin Cronin (Goldmann Verlag)

Stefan Beuse: „Alles was du siehst“. C.H.Beck 2009. 175 Seiten. 17,90 Euro.

Dieses Interview entstand im Auftrag von Culturmag.de.

Culturmag-Artikel von Stefan Beuse hier