ein ganzes leben, robert seethaler, interview lounge, hanser, britta behrendt, kerstin carlstedtWer einen Roman „Ein ganzes Leben“ nennt und dann nur 160 Seiten braucht, um dasselbe Leben zu beschreiben, ist ein Meister der Sprache und Verknappung. Er schreibe im Grunde nur die Bilder so genau wie möglich auf, die ihn anwehen, sagt Robert Seethaler. Die Form interessiere ihn nicht. Und was für Bilder! Eine schroffe Bergwelt, wortkarge und hart arbeitende Menschen, Naturkatastrophen, Kriege, Seilbahnen und Sprengdynamit. Der Leser wird viele Szenen aus dem Leben des Andreas Eggers, dem Helden des Romans, nicht vergessen. Autor Robert Seethaler sprach mit Britta Behrendt in Amsterdam.

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Verlagstext: Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr – so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweggegangen ist, blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen. Eine einfache und tief bewegende Geschichte.

Lesung von Robert Seethaler

Buch-Tipp von Robert Seethaler: „Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“ von Selma Lagerlöf (Übersetzung: Thomas Steinfeld)

Robert Seethaler: Ein ganzes Leben. Hanser Berlin 2014. 160 Seiten. 17,90 Euro. (Auf Niederländisch: Een heel leven. De Bezige Bij 2015. Übersetzung: Liesbeth van Nes)