Jochen Schimmang beschreibt in seinem Science-Fiction-Roman „Neue Mitte“ die Zukunft Deutschlands im Jahr 2029, wie sie uns hoffentlich nicht ereilen wird. Denn das Land soll dann einmal mehr eine Militärdiktatur überstanden haben, in der Bücher verboten wurden. Seit der Einführung des E-Books sind viele Szenarien in seinem Buch im übertragenen Sinne bereits eingetreten. Allerdings ist die Entwicklung weg vom Papier, hin zum Buch im Netz ökologisch durchaus zu begrüßen,oder? Holz ab – Nein Danke!

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Verlagstext: Winter 2029/30. Deutschland hat nach neun Jahren Juntaherrschaft vier Jahre Übergangsregierung unter englischer Führung hinter sich. Das ehemalige Regierungsgelände in Berlin ist Niemandsland. Doch hat sich dort inzwischen ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt, die ihr Utopia leben: intelligent, gebildet, die meisten vernetzt durch den Widerstand während der Juntazeit: ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer Lektürezirkel, das Restaurant „Le plaisir du texte“.

Jochen Schimmang gibt dem Möglichkeitssinn Zunder und entwirft ein Deutschland der Zukunft, in schönster postmoderner Tradition: pure Lust am Text! Aber Neue Mitte ist auch ein spannender Politthriller, der das eigene Genre aufs Korn nimmt und ganz nebenbei Roland Barthes’ Frage „Wie zusammen leben?“ zu beantworten sucht.

Jochen Schimmang: Neue Mitte. Edition Nautilus 2011. 256 Seiten. 19,90 Euro.