Pünktlich zur verabredeten Zeit traf Hellmuth Karasek in der Buchhandlung in Hamburg-Eppendorf ein, in der er seit jeher seine Bücher vorzustellen pflegt. „Soll das ein Witz sein?“ – Bereits der Titel seines neuen Buchs lies auf einen vergnüglichen Abend schließen. Das während des Interviews eintrudelnde Publikum stimmte sich mit Unterstützung von Sekt und Orangensaft ein. Einen kleinen Trost hielt Karasek für weniger begabte Witze-Erzähler bereit, die sich keinen Witz merken können oder jedes Mal die Pointe vermasseln…

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Verlagstext: Seit seiner Jugend sammelt Hellmuth Karasek, Großkritiker und Entertainer, Witze in allen Varianten. Diktatorenwitze, jüdische Witze, Arztwitze, Irrenwitze, Männerwitze, Frauenwitze, Elefantenwitze – kein Lebensbereich, der nicht als Witz taugt. Viele davon gibt er in seinem Buch preis. Natürlich interessiert er sich dabei auch für den geistigen Hintergrund, für Freuds psychoanalytische Deutung, für die Psychologie hinter der Pointe: Was macht Witze witzig? Gibt es ganz neue oder nur immer wiederkehrende Varianten? Ist der Witz eine wirksame Waffe der Unterdrückten? Unterscheidet sich der Humor von Frauen und Männern? So macht er sich stark für eine fast vergessene Kultur, die angeblich keine ist. Er versteht den Witz als die kürzeste und präziseste Form von erzählter Literatur. Romanautoren brauchen Hunderte Seiten, um die Realität zu erfassen, ein Witz kann dies in wenigen Zeilen auf den Punkt bringen. Angeregt wurde Karaseks Buch von gemeinsamen Auftritten mit dem Arzt, Bestsellerautor und erfolgreichen Komiker Eckart von Hirschhausen, die zu grandiosen Publikumserfolgen wurden.

Buchtipp von Hellmuth Karasek: „Das Ende: Kampf bis in den Untergang – NS-Deutschland 1944/45“ von Ian Kershaw (DVA)

Hellmuth Karasek: Soll das ein Witz sein? Bastei-Lübbe 2012. 384 Seiten. 16,99.