Hans Garbaden hat es der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg angetan. Besucht haben wir den Romanautor und Schauspieler (vorzugsweise Polizisten) allerdings auf der anderen Elbe-Seite, in Hamburg-Farmsen, wo er lebt. Sein Roman „Im Strom“ ist eine Liebeserklärung an Wilhelmsburg und hat einen ernsten Hintergrund: Für den Auftakt wählte er die Flutkatastrophe in Hamburg vom Februar 1962, bei der 318 Menschen starben, und die sich dieser Tage zum 50. Mal jährt. Damals wohnte Garbaden noch in Berlin und ahnte nicht, dass er über diese Geschehnisse eines Tages ein Buch schreiben würde.

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Verlagstext: 16. Februar 1962: In Hamburg brechen die Deiche. Besonders hart trifft es den Stadtteil Wilhelmsburg, wo viele Menschen seit Kriegsende behelfsmäßig in Kleingartenanlagen leben. Unter den zahlreichen Opfern der Sturmfl ut ist auch die junge Renate. Sie hat den Abend mit ihren Freunden Heinz und Michael verbracht. Bei dem Versuch, sich auf das Dach der Laube zu retten, wird Renate von den Wassermassen fortgerissen. Die Freundschaft der beiden Männer, die ihren Tod nicht verwinden können, zerbricht an Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Ihre Wege trennen sich, doch ihrem Stadtteil bleiben sie verbunden. Während Heinz sich als Lokaljournalist durchschlägt, steigt Michael zur Milieugröße auf. Was einst am Süderelbstrand als harmlose Buhlerei um ein Mädchen begann, endet in einer lebenslangen Feindschaft, die auf dem Boden von Wilhelmsburg ausgetragen wird.

Buchtipp von Hans Garbaden: Bücher von Patricia Highsmith, John Updike und Philipp Roth

Hans Garbaden: Im Strom: Eine Geschichte aus Wilhelmsburg. Schardt Verlag 2012. 175 Seiten. 12,80 Euro.