Hans Christoph Buch hat viel Aufklärungsarbeit über Haiti geleistet: „Die meisten Deutschen wissen nicht einmal, wo das liegt, verwechseln Haiti mit Hawaii oder Tahiti!“, beklagt Buch. Dass der Autor und Journalist, der vorzugsweise aus Krisengebieten berichtet, Haiti als zweite Heimat ansieht, liegt daran, dass sein Großvater dorthin ausgewandert ist und eine Einheimische geheiratet hat. Warum ihm seine haitianischen Tanten rieten, trotz seiner Liebe zum Land nicht in Haiti zu bleiben, verrät er „Interview Lounge“-Mitarbeiterin Gabriele Rechberger, die den Inselstaat aus eigener Anschauung kennt.

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Verlagstext: Hans Christoph Buch ist der große Reisende unter den deutschen Schriftstellern. Sein neuer Roman lädt die Leser zu einer Zeitreise ein, einer Expedition ins Ich, die den Erzähler an die Orte seiner in Südfrankreich verbrachten Jugend führt: ins Kloster La Sainte Baume, wo Buch Französisch lernte, nach Marseille, wo sein Vater als Konsul amtierte, und nach Sanary, wo er den Spuren von Bertolt Brecht, Thomas Mann und anderen prominenten Exilanten nachgeht und in Buchs zweite Heimat: das vom Erdbeben zerstörte Haiti. Der Weg in die Erinnerung führt in die Fiktion: Buch erzählt eine geheimnisvolle Reise ins Innere, vom Leben als Reise ins Totenreich, als Gottsuche, deren Protagonist und Erzähler sich in einen lebenden Toten verwandelt, voll neuer Leichtigkeit und doch dazu verdammt, die Fehler und Irrtümer zu wiederholen, die ihm zu seinen Lebzeiten unterlaufen sind. Hans Christoph Buchs neuer Roman ist ein literarisches Vexierspiel: Aufgesplittert in ein Kaleidoskop verschiedener Erzählungen, mehrfach gespiegelt in Geschichten literarischer Vorbilder und Figuren, nähert sich der Text in spiralförmiger Struktur dem Leben des Autors, ohne je den Anspruch auf biographische Authentizität zu erheben.

Buchtipp von Hans Christoph Buch: Einen toten Hund ihm nach von Jean Rolin (Berlin Verlag), Übersetzung: Holger Fock und Sabine Müller

Hans Christoph Buch: Baron Samstag oder das Leben nach dem Tod. Frankfurter Verlagsanstalt 2013. 256 Seiten. 19,90 Euro.

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