Beim Treffen mit Felicitas Hoppe passierte viel Aufregendes: Erst torpedierten Kameraleute, die es anscheinend nicht mögen, wenn Journalisten ohne Hilfe eines Profi-Teams filmen, das Interview. (Kamera-Equipment musste direkt neben uns sehr lautstark zusammengefaltet werden, einer hampelte vor der einzigen direkten Lichtquelle herum und verschattete Hoppes Antlitz,…). Später klaute ein besonders elegant gekleideter Herr ein signiertes Exemplar des neuen Romans „Hoppe“ („Für meine Frau“ – so erklärte er und verschwand). Nichts davon konnte die Trägerin des Georg-Büchner-Preis 2012 erschüttern. Gutgelaunt plauderte sie über „Hoppe“, die erfundene Biographie, sowie über Hoppe, wie sie wirklich ist.

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Verlagstext: „Hoppe“ ist keine Autobiographie, sondern Hoppes Traumbiographie, in der Hoppe von einer anderen Hoppe erzählt: von einer kanadischen Kindheit auf dünnem Eis, von einer australischen Jugend kurz vor der Wüste, von Reisen über das Meer und von einer Flucht nach Amerika. Hoppes Lebens- und Reisebericht wird zum tragikomischen Künstlerroman, mit dem sie uns durch die Welt und von dort aus wieder zurück in die deutsche Provinz führt, wo ihre Wunschfamilie immer noch auf sie wartet.
Eine Geschichte über vergebliche Wünsche, gescheiterte Hochzeiten und halbierte Karrieren. Und über das unbestreitbare Glück, ein Kind des Rattenfängers aus Hameln zu sein.

Buchtipp von Felicitas Hoppe: „Robinsons blaues Haus“ von Ernst Augustin (Beck)

Felicitas Hoppe: „Hoppe“. Fischer 2012. 336 Seiten. 19,99 Euro.