Der Auftakt zum Interview war der Absurdität seiner Krimihandlung nicht unähnlich: Während wir etwas zu früh dran waren und noch trockenen Fußes den Ort des Geschehens erreichten, hatte Krimi-Debütant Dietrich Faber das Pech, ohne Schirm einem plötzlichen Hamburger Regen- und Hagel-„Flash“ trotzen zu müssen. Nachdem Haupthaar und Brille getrocknet waren, bekannte der frühere Kabarettist freimütig, dass er schon an einem zweiten Teil zu seinem Buch arbeitet. Ob der Protagonist in der Fortsetzung seine Ehekrise überwinden wird, wollte Faber allerdings nicht verraten.

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Verlagstext: Irgendwann ist Sense! Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Frondienste in der Kindertagesstätte «Schlumpfloch». Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager «Lass uns fummeln, Pummel» zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.

Buchtipp von Dietrich Faber: „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls (Heyne)

Dietrich Faber: Toter geht’s nicht. Rowohlt 2011. 288 Seiten. 13,95 Euro.