In seinem neuen Buch „Tiere in der Stadt“ nähert sich Bernhard Kegel dem Phänomen, dass sich immer mehr Tiere in Großstädten wohl fühlen. Selbst die Gefahren des Autoverkehrs oder Straßenlärm und Luftverschmutzung können sie nicht davon abhalten, die Nähe der Menschen zu suchen. Dass Bernhard Kegel ein besonderes Verhältnis zu Tieren haben muss, zeigte sich sehr deutlich beim Gespräch mit Interview Lounge-Mitarbeiterin Gabriele Rechberger im Leipziger Zoo. Sprach der Autor über Vögel, fingen die Vögel an, zu zwitschern. Sprach er über Füchse, drängelte sich der Langfellwolf, der wie ein Fuchs aussieht und vor dessen Gehege das Interview stattfand, unvermittelt ins Bild.

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Verlagstext: Graureiher jagen neben einer Berliner U-Bahn-Station, Füchse dösen im Kölner Klingelpützpark in der Sonne, und vom Aussterben bedrohte Graukopf-Flughunde hängen in den Bäumen nahe der Oper von Sydney. Unübersehbar drängt die Wildnis in die Städte, ehemals scheue Tierarten werden Teil der Stadtnatur. Dabei findet sich zwischen Stein, Beton und Asphalt eine erstaunliche Vielfalt der Arten. Nirgendwo lassen sich so viele heimische Vogelarten (mehr als 150) auf so kleiner Fläche beobachten wie in Berlin schon gar nicht in der viel gerühmten, aber intensiv genutzten freien Natur. Wie ist das zu erklären? Sind unsere Städte zu Oasen aufgeblüht, während das Land ringsherum zur Agrarwüste verkommt? Was sagt diese Vielfalt über die Qualität der Lebensräume in Stadt und Land aus? Was müssen Tiere mitbringen und wie müssen sie sich verändern, um in unserer Nachbarschaft überleben zu können? Und wie beeinflussen diese Begegnungen unseren Umgang mit der Natur? Mit eindrucksvollen, höchst anschaulich erzählten Geschichten nimmt uns Bernhard Kegel mit auf Forschungsreise in die Stadtnatur und öffnet unsere Augen für die Wildnis vor unserer Haustür.

Bernhard Kegel: Tiere in der Stadt. Eine Naturgeschichte. Dumont 2013. 477 Seiten. 22 Euro

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